Die wahre Kostenfalle:
Was unbesetzte Stellen kommunale Betriebe wirklich kosten
Niclas Colgen
Gründer, ZWEIzuEINS Personalberatung GmbH

Veröffentlicht am 19.11.2025
Die wahre Kostenfalle: Was unbesetzte Stellen kommunale Betriebe wirklich kosten
Die unsichtbare Rechnung hinter jeder unbesetzten Stelle
In vielen kommunalen Betrieben sind offene Stellen längst zur Normalität geworden – vor allem im technischen Bereich. Doch während man versucht, den Betrieb „irgendwie am Laufen zu halten“, tickt im Hintergrund eine Kostenbombe. Der Fachkräftemangel ist nicht nur ein organisatorisches Problem. Er frisst Ressourcen, verzögert Projekte und belastet kommunale Haushalte stärker, als vielen bewusst ist. Die Wahrheit ist: Unbesetzte Stellen kosten Kommunen mehr Geld, als eine erfolgreiche Besetzung je kosten würde. Und sie nagen gleichzeitig an genau den staatlichen Ressourcen, die eigentlich für Daseinsvorsorge, Infrastruktur und Bürgernähe gedacht sind.
1. Direkte Kosten: Wenn offene Stellen zum budgetären Loch werden
1.1 Überstunden & Mehrarbeit des Bestands­personals In technischen Betrieben wie Bauhöfen, Stadtwerken oder Abwasserbetrieben ist Mehrarbeit keine Ausnahme, sondern Alltag. Doch jede Überstunde bedeutet: - Zuschläge - steigende Krankenstände - sinkende Motivation - höheres Burnout-Risiko Das verursacht nicht nur Kosten – es gefährdet langfristig die Einsatzfähigkeit ganzer Teams.

1.2 Verzögerte oder ausfallende Projekte
Wenn Positionen im technischen Dienst nicht besetzt sind, verzögern sich kommunale Pflichtaufgaben: -Straßen- und Wegeunterhaltung - Grünflächenpflege - Winterdienst - Wartung kritischer Infrastruktur - Wasser- und Abwassertechnik
Jede Verzögerung bedeutet: - zusätzliche Wochen oder Monate Projektlaufzeit - Vertragsstrafen gegenüber Dienstleistern - Budgetüberschreitungen - höhere Materialkosten durch Zeitverzug Eine unbesetzte technische Leitungsstelle kann leicht fünf- bis sechsstellige Projektverzögerungskosten verursachen.

1.3 Höhere Kosten durch externe Dienstleister
Was intern fehlt, wird extern teuer gemacht: - kurzfristige Firmenbeauftragungen - Notfallmaßnahmen - teure Spezialfirmen statt eigener Teams Für viele Kommunen sind diese Ausgaben längst ein ständiger Posten in der Haushaltsplanung geworden – aber sie sind Symptome, keine Lösungen.
2. Indirekte Kosten: Die stillen Belastungen, die keiner auf dem Papier sieht
2.1 Qualitätsverluste & langfristiger Sanierungsbedarf Wird die Wartung oder Kontrolle vernachlässigt, entstehen: - Schäden an Fahrzeugen - Schäden an Gebäuden - Ausfälle bei Wasser/Abwasser Prozesse, die später doppelt so teuer saniert werden müssen Ein Beispiel: Eine nicht gewartete Pumpstation kann in wenigen Monaten Schäden verursachen, die ein Vielfaches einer rechtzeitig besetzten Stelle kosten.
2.2 Verlust von Know-how & Betriebsstabilität Wenn erfahrene Fachkräfte gehen und Nachfolge nicht rechtzeitig gesichert wird, passiert oft Folgendes: - Wissen verschwindet - Fehlzeiten lassen sich kaum kompensieren - Verantwortungen bleiben unklar - Arbeitsabläufe werden fehleranfällig Das gefährdet nicht nur Projekte – es gefährdet die Funktionsfähigkeit des gesamten Betriebs.
2.3 Steigende Krankenstände durch Überlastung
Offene Stellen führen zu: - höherem Druck - mehr körperlicher Belastung - mehr Verantwortung auf wenigen Schultern Langfristige Krankheitsausfälle können für eine Kommune teurer sein als zwei zusätzliche Vollzeitstellen.
3. Auswirkungen auf staatliche Ressourcen: Die unterschätzte Kettenreaktion
Der Fachkräftemangel in kommunalen Betrieben ist längst ein Thema für Politik und staatliche Haushalte – und er belastet sie durch: 3.1 Mehr Zuschüsse & Nachfinanzierungen Unbesetzte Stellen erzeugen: - Budgetlöcher - Projektstau - Sanierungsbedarf - steigende externe Kosten Das führt dazu, dass Kommunen ständig neue Zuschüsse beantragen müssen – die wiederum staatliche Töpfe belasten. 3.2 Verlangsamte Umsetzung staatlicher Programme
Beispiele: - Klimaschutzmaßnahmen - Digitalisierung der Infrastruktur - Ausbau erneuerbarer Energien - Modernisierung kommunaler Gebäude Ohne Personal bleiben Fördergelder liegen. Deutschland ruft Geld ab, aber die Kommunen schaffen die Umsetzung nicht. Das verschleppt: - Klimaziele - Modernisierung - Wettbewerbsfähigkeit - Verwaltungsinnovation

3.3 Vertrauensverlust der Bevölkerung
Wenn Projekte stagnieren und Personal fehlt, ist das sichtbar: - ungepflegte Grünanlagen - marode Straßen - unzuverlässige Abfallentsorgung - langsame Bearbeitungszeiten - Verzögerungen im Tiefbau Das alles erzeugt politischen Druck und beschädigt das Vertrauen in staatliche Leistungsfähigkeit – eine Kostenart, die sich nicht in Euro messen lässt, aber extrem wirksam ist.
4. Die Lösung: Fachkräfte schneller erreichen, bevor die Kosten explodieren
Kommunale Arbeitgeber stehen heute im Wettbewerb – mit der Industrie, mit benachbarten Kommunen, mit privaten Dienstleistern. Die Lösung liegt in moderner, zielgerichteter Personalgewinnung: - Ansprache über Social Recruiting (z. B. META-Kampagnen) - Präsentation echter Vorteile & tatsächlicher Arbeitgeberwerte - klare Bildsprache statt Behördendeutsch - Bewerbungsprozesse, die nicht abschrecken - Nachfolge & Wissenstransfer frühzeitig sichern Denn jede unbesetzte Stelle kostet – jeden Tag. Und jede schnelle Besetzung entlastet: - Haushalte - Betriebsteams -Führungskräfte - staatliche Förderstrukturen
Fazit: Die teuerste Stelle ist immer die, die unbesetzt bleibt
Kommunale Arbeitgeber stehen heute vor einer zentralen Herausforderung: Ihre Aufgaben wachsen, aber das Personal schrumpft.
Unbesetzte Stellen sind daher mehr als nur ein Problem – sie sind ein finanzieller Risikofaktor, der langfristig die Leistungsfähigkeit des Staates schwächt. Wer heute investiert, um geeignetes Fachpersonal treffsicher anzusprechen, spart morgen: - Kosten - Zeit - Druck - Qualitätseinbußen - politische Konflikte Modernes Recruiting ist deshalb keine Marketingmaßnahme. Es ist ein Schutzschild für die kommunale Zukunftsfähigkeit.

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